Maßnahmen der Ergotherapie


Motorisch-Funktionelle Behandlung

Eine ergotherapeutische motorisch-funktionelle Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der motorischen Funktionen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

Die Behandlung kann als Einzel- oder Gruppenbehandlung verordnet werden.

Voraussetzung für die Gruppenbehandlung (3-5 Patienten) ist, dass der Patient keine ständige direkte therapeutische Intervention benötigt.

Therapeutische Wirkungen:

  • Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster
  • Aufbau und Erhalt physiologischer Muskelfunktionen und -koordination
  • Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • Vorbeugung gegen Fehlstellung/Fehlhaltung, Kontrakturprophylaxe
  • Desensibilisierung, Sensibilisierung einzelner Sinnesfunktionen
  • Narbenabhärtung
  • Schmerzlinderung
  • Verbesserung der gestörten Gelenkbeweglichkeit

Therapeutische Ziele:

  • Verbesserung und Erhalt der Selbstversorgung
  • Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewältigung
  • Verbesserung und Erhalt der Beweglichkeit, Mobilität und Fortbewegung
  • Verbesserung und Erhalt der Geschicklichkeit
  • Verbesserung und Erhalt handlungsorientierten Koordination und Kraft
  • Erlernen von Gelenkschutzmaßnahmen zur Reduzierung der schmerzbedingten Reaktionen
  • Kompensation verlorengegangener Funktionen, Erlernen von Ersatzfunktionen
  • Umgang im Gebrauch mit Alltagshilfen
  • Verbesserung der Belastungsfähigkeit und Ausdauer
  • Wiederherstellung von Alltagskompetenzen auch unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Hilfsmitte
    (Quelle: DVE)


Sensomotorisch-perzeptive Behandlung

Eine ergotherapeutische sensomotorisch-perzeptive Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der sensomotorischen und perzeptiven Funktionen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen. Sie ist ein komplexes Behandlungsverfahren mit häufig mehreren Therapiezielen.

Die Behandlung kann als Einzel- oder Gruppenbehandlung verordnet werden. Voraussetzung für die Gruppenbehandlung (3–5 Patienten) ist die Feststellung von sozialen, kognitiven und motorischen Grundvoraussetzungen für die Gruppenfähigkeit.

Zum Einsatz kommt die Gruppenbehandlung insbesondere dann, wenn neben den oben genannten Störungen auch sozio-emotionale Störungen vorliegen, die eine Gruppenbehandlung medizinisch notwendig machen.

Therapeutische Wirkung:

  • Entwicklung und Verbesserung der basalen Sinneswahrnehmung
  • Entwicklung und Verbesserung visueller und auditiver Wahrnehmung
  • Koordination und Umsetzung von Sinneswahrnehmungen(sensorische Integration)
  • Entwicklung und Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Körperschemas
  • Entwicklung und Verbesserung der Sensomotorik, der Gleichgewichts-funktionen und der Haltung
  • Hemmung pathologischer Bewegungsmuster und Bahnen normaler Bewegungen und Koordination von Bewegungsabläufen
  • Entwicklung oder Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • Entwicklung und Verbesserung der Mund- und Essmotorik
  • Entwicklung und Verbesserung der Serialleistung

Therapeutische Ziele:

  • Verbesserung und Erhalt der Selbstversorgung
  • Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewältigung
  • Verbesserung und Erhalt der Beweglichkeit, Mobilität und Fortbewegung
  • Verbesserung und Erhalt der Geschicklichkeit
  • Entwicklung und Verbesserung der graphomotorischen Funktionen
  • Entwicklung und Verbesserung sozio-emotionaler Kompetenzen
  • Entwicklung und Verbesserung des situationsgerechten Verhaltens und der zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Verbesserung der kognitiven Funktionen/Kompensation eingeschränkter praktischer Möglichkeiten
  • Erlangung von Handlungs- und Alltagskompetenzen, Fähigkeiten des täglichen Lebens, auch unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel
  • Kompensation nicht entwickelter oder verlorengegangener Funktionen und Erlernen von Ersatzfunktionen
  • Verbesserung von Ausdauer und Belastungsfähigkeit
  • Erlangen der Grundarbeitsfähigkeiten
  • Umgang im Gebrauch mit Alltagshilfen
    (Quelle: DVE)


Hirnleistungstraining/neuropsychologisch orientierte Behandlung

Ein ergotherapeutisches Hirnleistungstraining/eine neuropsychologisch orientierte ergotherapeutische Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen, insbesondere der kognitiven Störungen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

Das neuropsychologisch orientierte ergotherapeutische Hirnleistungstraining als Einzelbehandlung zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Leistungsdefizit so spezifisch wie möglich trainiert wird, d.h. ohne andere und/oder komplexe Hirnleistungen zu beanspruchen. Im Gegensatz dazu werden beim ergotherapeutischen Hirnleistungstraining als Gruppenbehandlung (3-5 Patienten) komplexe, kognitive Störungen gerade unter gruppendynamischen Aspekten besonders trainiert.

Therapeutische Wirkungen:

Wiederherstellung und Verbesserung der kognitiven und mnestischen Funktionen wie:

  • Selektive und geteilte Aufmerksamkeit, Alertness, Vigilanz
  • Konzentration
  • Merkfähigkeit, Kurz- und Langzeitgedächtnis und Merkspanne
  • Orientierung zu Raum, Zeit, Ort und Person
  • Reaktionstempo, -zeit und -geschwindigkeit
  • Sprachlogisches und numerisches Verständnis
  • Visuelle und auditive Wahrnehmung, Wahrnehmungsgeschwindigkeit

Therapeutische Ziele:

  • Verbesserung und Erhalt der Selbstversorgung
  • Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewältigung
  • Entwicklung und Verbesserung des situationsgerechten Verhaltens und der zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Entwicklung und Verbesserung der Realitätsbezogenheit
  • Entwicklung und Verbesserung von Problemlösestrategien
  • Entwicklung und Verbesserung von Handlungsplanung
  • Erlangen der Grundarbeitsfähigkeiten
    (Quelle: DVE)


Psychisch-funktionelle Behandlung

Eine psychisch-funktionelle Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der psychosozialen und sozioemotionalen Funktionen und den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

Voraussetzung für die Gruppenbehandlung (3-5 Patienten) ist die Feststellung der Grundvoraussetzungen für die Gruppenfähigkeit. Zum Einsatz kommt die Gruppenbehandlung insbesondere, wenn die individuelle Problematik des Patienten die Nutzung von gruppendynamischen Prozessen und stützenden Funktionen der Gruppe erfordert.

Therapeutische Wirkungen:

  • Psychische Stabilisierung und Aktivierung
  • Verbesserung von Antrieb, Motivation und Vitalität
  • Stärkung sozio-emotionaler Kompetenzen, Kontakt-, Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit
  • Verbesserung der kognitiven Funktionen , der Konzentration und der Serialleistung
  • Verbesserung von auf psychischem und medikamentös-toxischem Wege eingeschränkten körperlichen Funktionen
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung, Selbst- und Fremdwahrnehmung, sowie der Wahrnehmungsverarbeitung
  • Verbesserung der Konfliktfähigkeit, Angstbewältigung und Frustrationstoleranz

Therapeutische Ziele:

  • Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewältigung
  • Verbesserung und Erhalt des situationsgerechten Verhaltens
  • Verbesserung und Erhalt in der zwischenmenschlichen Interaktion und Kommunikation
  • Wiedererlangung von Selbstvertrauen und Handlungskompetenz
  • Wiedergewinnung des Realitätsbezuges und der realistischen Selbsteinschätzung
  • Verbesserung entwicklungspsychologisch wichtiger Fähigkeiten wie Autonomie und Bindungsfähigkeit
  • Verbesserung und Erhalt der kognitiven Fähigkeiten
  • Stärkung der Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit
  • Stärkung der Kreativität im Sinne von Problemlösungsverhalten und Entwicklung von Anpassungsstrategien
  • Verbesserung und Erhalt der Belastungsfähigkeit und Ausdauer
  • Verbesserung der eigenaktiven Tagesstrukturierung
  • Entwicklung, Verbesserung und Erhalt der Selbständigkeit und der dafür notwendigen lebenspraktischen Fähigkeiten und der Grundarbeitsfähigkeiten
  • Entwicklung und Verbesserung der Krankheitsbewältigung
    (Quelle: DVE)